Schweden, Deutschland – und Großbritannien
Vor Kurzem habe ich hier über die jährlichen Königswinter Konferenzen geschrieben, einen freien und offenen Meinungsaustausch zwischen Briten und Deutschen über die für beide Länder wichtigen Gegenwartsfragen. Die gespaltene Einstellung der Briten zur EU-Zusammenarbeit ist, nehme ich an, ein wiederkehrendes Diskussionsthema bei diesen Konferenzen.
Jetzt ist in Großbritannien eine Debatte darüber entbrannt, ob es nicht klug wäre, die britische Bevölkerung nochmals in einer Volksabstimmung vor die Frage zu stellen, ob das Land Teil der EU sein sollte. Es ist sicher so, dass die britische Debatte für viele in der EU nur die Auffassung bestätigt, dass Großbritannien immer ein widerstrebendes Mitglied der Union sein wird.
Das ändert aber nichts daran, dass Schweden davon überzeugt ist, dass Großbritannien in der EU gebraucht wird, nicht zuletzt in der Diskussion über die ökonomische Zukunft Europas. Der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt äußert sich in einem längeren Interview mit der Zeit zu diesem Thema. Er spricht dort auch über seine Sicht auf Schweden, Deutschland und die europäische Schuldenkrise.
Eine EU ohne die britische Stimme, in der wir Binnenmarktfragen, Überwachung der Finanzmärkte und die außenpolitischen Herausforderungen ohne britische Teilnahme diskutierten, würde an Stärke verlieren. Wenn ich beispielsweise die deutsche Bundeskanzlerin und den italienischen Regierungschef zu diesem Thema höre, merke ich, dass Schweden mit dieser Auffassung nicht allein dasteht.
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